Die Reise beginnt
Autorin: Miriam
Am nächsten Morgen wache ich sehr früh auf und da ich sowieso nicht mehr schlafen kann, schnappe ich mir meine Tiere, eine Wasserflasche und den Trinknapf und mache mich auf die Suche nach dem Waldbächlein, an dem wir gestern vorbeigekommen sind. Die morgendliche Waldstimmung ist wunderschön und ich genieße den kurzen Weg nur mit den Tieren und ohne Gepäck. Zurück beim Hütchen putze ich die Esel gründlich - besonders Naomi verliert gerade viel Winterfell - sortiere und packe. Die Esel bekommen, da es heute quer durch Chemnitz und damit viel über Asphalt geht, ihre Hufschuhe an. Trotzdem ich ein ganzes Stück früher aufgestanden bin, ist Johanna vor mir fertig und Abmarschbereit, ich muss wohl an meiner Technik arbeiten! Vormittags geht es dann durch Chemnitzer Vororte immer mehr dem Stadtzentrum entgegen. Ich bin sehr stolz auf meine tapferen Tiere, die so souverän Straßenverkehr und Engstellen bewältigen. Wir machen eine kleine Mittagspause und ich repariere notdürftig den kleinen Anhänger dem die holprigen Waldwege ein wenig zugesetzt haben. Nach einem kleinen Snack mit Verschnaufpause geht es weiter. In Rabenstein gibt es dann große Aufregung. Merlin erschreckt sich, als Johanna etwas aus der Packtasche nehmen will und rennt um Sam und Johanna herum und verwickelt sie im Strick. Ich drücke einem hilfreichen Passanten meine Esel in die Hand und geh entwirren helfen. Als ich zurückgehe um die Esel wieder zu übernehmen, kommt Merlin im gesteckten Galopp auf uns zugeschossen. Er hat sich erneut erschreckt und diesemal losgerissen. Er donnert an uns vorbei und den Radweg, den wir gekommen sind zurück. Johanna macht sich mit Sam auf die Suche nach ihm, während ich beim Gepäck bleibe. Viel früher als erwartet kommt sie erfolgreich mit dem Ausreißer zurück, diesmal war ein Radfahrer der hilfreiche Passant und hatte ihn auf eine Wiese getrieben. Wir machen uns wieder gemeinsam auf den Weg, aber heute ist wohl der Aufregung noch nicht genug und Felix hat wohl das Geräusch einer vorbeifahrenden Straßenbahn mit dem vor ihm liegenden Gullideckel verbunden und macht ihm folgenden riesige Bogen um jedwedige, auch Straßenmarkierungen und -flicken sind ihm zutiefst susbekt. Die folgende Durchquerung der Innenstadt mit Hauptverkehrsstraßen und vielen Baustellen wird sehr anstrengend und nervenaufreibend und ich bin heilfroh, als wir nach Adelsberg, wo Johannas Eltern wohnen, kommen und damit quasi auf der Zielgeraden sind.
Dort werden wir heute Nacht bleiben und morgen einen Pausetag einlegen.
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