Zwei Monate unterwegs

Von Miriam
Gestern waren es auf den Tag genau zwei Monate, seitdem wir losgezogen sind. Einerseits fühlt es sich noch gar nicht so lange an, andererseits haben wir so viele Dinge erlebt, sie scheinen gar nicht in die kurze Zeit zu passen. Unser Weg bisher
Als letztes habe ich berichtet, dass wir in Frankreich angekommen sind, deshalb ein kurzer Zwischenbericht, wie es uns im Elsass bisher ergangen ist. 
Von Altstadt/Wissembourg aus sind wir zu Alice en Selle in Lampertsloch weitergewandert. Johanna hatte hier im letzten Jahr einen Wanderritt mitgemacht und Alison sie eingeladen, auf ihrer bei ihr Pilgerreise Zwischenstation zu machen. Wir wurden wunderbar empfangen mit Wiese für die Esel und Mulis, gerichtetem Zimmer, heißer Dusche und Abendbrot. Aus den geplanten zwei Nächten Pause wurden drei, da Johanna am Abreisetag krank war. Am nächsten Tag ging es ihr besser und unsere Reise weiter. Zunächst in Richtung Strasbourg, um wieder auf den Jakobsweg zu stoßen. Mit jedem vergehenden Tag, kommt auch mein Schulfranzösisch aus der Versenkung und ich verstehe immer mehr (am Sprechen haperts noch ;p). 
Eine weitere erinnerungswürdige Begegnung hatten wir vor Niederschaefoldsheim. Wir wurden von einem Fahrradfahrer  angesprochen, der uns gleich mit in sein Dorf einlud, um unsere Tiere zu tränken. Er rief die Bürgermeisterin an und als wir beim Rathaus ankamen, würden wir von einer ganzen Menschenmenge, Snacks und Getränken begrüßt. Zum Abendbrot wurden wir vom Mann der Bürgermeisterin verköstigt. Die Nacht durften wir im Garten von Monsieur Claus, dem Radfahrer verbringen. Morgens servierte er uns ein stattliches Frühstück und interviewte uns für die Facebook-Seite des Ortes und einen Onlineartikel. 
Weiter ging es immer am Canal de la Marne au Rhin entlang nach Strasbourg hinein. Es war schon lustig, am Europaparlament mit der ganzen Karawane vorbeizuziehen und dann vor dem Münster Mittagspause zu machen. Nach einem kleinen Unfall mit einer zu engen Kanalbrücke, bei dem eine von Merlin Taschen abriss, brauchten wir erst nochmal eine kleine Stärkungspause in einem Salon de Thé. Anschließend ging es aus Strasbourg hinaus, ebenfalls wieder einem Kanal folgend. Dann dem Fluss Bruche, an dem wir die zwei folgenden Nächte campierten. Einmal kurz hinter der Stadt und dann in Molsheim auf einer großen Wiese, wo wir dann am folgenden Tag, dem Sonntag, einen Pausetag einlegten. Jetzt, zwei Tage und einen anstrengenden Aufstieg (den wir alle vor ein paar Wochen aber niemals so weggesteckt hätten) später, sitzen wir auf dem Mont Stainte Odile und genießen die Aussicht über einen Teil des schon geschaffen Weges.

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